Freitag, 13. September 2013

375 Tage Peru...

 
Jetzt erzähl mal! Mit dieser Aufforderung wurde ich des öfteren begrüßt.
Aber, wo soll ich denn da anfangen? Bei meiner Ankunft; den ersten Momenten in den Projekten die so weit weg vorkommen, aber doch noch so real sind; beim ersten Schwimmunterricht; beim ersten Mal alleine Busfahren; beim ersten Mal, als ich jemandem den Weg erklären konnte; beim ersten Tag an der Schule in La Mansión; bei einem der vielen Male, als ich im Unterricht an die Grenze meiner Geduld gestoßen bin; beim ersten Mal, als ich im Comedor beim Kochen helfen durfte; bei meinem wundervollen Geburtstag in Peru, als die Mütter aus dem Comedor mir eine Torte gekauft haben; beim Besuch meiner Eltern; bei meiner ersten heftigen Krankheit; bei den Umarmungen und besitos, die ich jeden Tag von den Kids bekommen habe; bei einer der unzähligen Fiestas; bei einem der wunderschönen Tage unter Freunden; beim Start des Zahnputzprojekts; bei einer meiner wunderschönen Reisen; beim Essen; beim Wetter – wo?
Es war ein Jahr voller Emotionen, positiven und negativen – welche oft sehr nah beieinander lagen. Es war ein intensives Jahr mit schweren Momenten, mit Tränen, mit Frustration aber auch mit wundervollen Momenten, vielen neuen Bekanntschaften, neuen Erfahrungen. Ich habe es keinen Moment bereut, meinen Freiwilligendienst gemacht zu haben und bin dankbar für all die Erfahrungen.

Ein Jahr ist vorbei, ein Jahr an das ich mich immer mit einem Lächeln erinnern werde. Aber es ist nicht wirklich vorbei, es wird immer ein Teil von mir bleiben und ich habe die Schüler und Lehrer in den Schulen, die Kinder und Mütter im Comedor, meine Freunde in Peru, die wunderschöne Stadt Arequipa, das facettenreiche Land Peru, den atemberaubenden Kontinent Südamerika – all das habe ich in mein Herz geschlossen und es wird immer ein Teil von mir bleiben.
Ich möchte mich herzlich bei allen bedanken, die mir dieses Jahr ermöglicht haben und mich das ganze Jahr unterstützt haben.

Danke an den BDKJ, Claim for Dignity und evivo für die Vorbereitung und Begleitung während des Jahres!
Danke an meine Eltern, auf die ich mich wirklich in allen Lebenslagen verlassen kann und die mich immer unterstützen!
Danke an meine Familie, die immer an mich gedacht hat!
Danke an meine Freunde in Deutschland, die mir gezeigt haben, dass Entfernung wahren Freundschaften nichts anhaben kann und die immer für mich da sind!
Danke an alle Spender für die finanzielle Unterstützung!
Danke an alle Menschen in Peru, die ich während des Jahres kennenlernen durfte und die das Jahr so wundervoll gemacht haben!
Danke an Klara und Patricia, die im Moment in Arequipa sind und im Projekt arbeiten. Wenn es euch interessiert, wie es dort weitergeht, schaut doch mal in Patricias Blog: http://patricialenlperu.wordpress.com/ 
Und natürlich: Danke an euch! Danke an alle, die so fleißig meinen Blog gelesen haben (auch wenn manche Einträge eher zu Romanen wurden ;) ).

Ich hoffe, ihr konntet etwas an meinen Erfahrungen teilnehmen. Ich möchte aber auch noch einmal betonen, dass alles, was ich geschrieben habe, eine Beschreibung meiner subjektiven Eindrücke ist.
Zum Schluss möchte ich euch noch ein Zitat mit auf den Weg geben:

"Algunos hombres ven las cosas como son y dicen por qué. Yo, en cambio, veo cosas que todavía no son, y digo, ¿por qué no?" (Robert Kennedy)
[“Manche Menschen sehen die Dinge, wie sie sind und fragen  ‚warum?‘. Ich dagegen sehe die Dinge, die noch nicht sind und frage‚ warum nicht?‘ "]

Damit verabschiede ich mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge..
Hasta luego, cuidense mucho, un fuerte abrazo!
Eure Anne

Heiraten die Menschen in Deutschland auch?

„Señorita, wie ist Deutschland? Ist das weit weg? Wie sind die Kinder da? Gibts da Käse? Heiraten die Menschen da auch? Gibts da Haie? Und Löwen? Wie sieht Deutschland aus? Kannst du mal Fotos zeigen?“ 
Das ist nur eine kleine Auswahl der Fragen, die die Kinder mir das ganze Jahr über gestellt haben. Deshalb habe ich beschlossen, zum Ende meiner Arbeit an der Schule in La Mansión eine „Semana Alemana“, also eine deutsche Woche zu veranstalten.

Als dieser Entschluss gefasst war, stand die Planung an. Doch das war gar nicht so einfach. Was erzählt man Kindern über Deutschland? Wie erzähle ich es ihnen?
Während meinen Vorbereitungen kam ich auf die Idee, die deutsche Botschaft anzuschreiben. Vielleicht haben die ja Material oder sonstige Dinge, die mir hilfreich sein könnten, dachte ich. Glücklicherweise bekam ich sofort positive Rückmeldung und keine zwei Wochen später erhielt ich ein Paket mit einer großen Deutschlandkarte, verschiedenen Flyern und Heftchen, Plakaten, einer DVD, Schlüsselanhängern und Büchern.
Dann hieß es: Themen festlegen, Bilder suchen, Präsentation erstellen, …
Während all dieser Vorbereitungen habe ich auch selbst noch ein paar Dinge über Deutschland gelernt. Wusstet ihr zum Beispiel, dass die Farben in der deutschen Flagge laut einer Theorie für Knechtschaft (schwarz) und den darauffolgenden Kampf, in dem Blut (rot) vergossen wurde, um Freiheit (gold) zu erreichen, stehen?! Und bei der Auswahl einiger typischer Gerichte und der Suche nach Fotos habe ich regelmäßig Heißhungerattacken auf deutsches Essen verspürt  - ihr seht, ich hatte Spaß :)
Zum Schluss habe ich noch ein Quiz vorbereitet, welches die Kids nach der Präsentation mit Hilfe meiner Plakate beantworten sollten und dann konnte die „Semana Alemana“ beginnen.

Am Montag meiner letzten Schulwoche bin ich früh an die Schule, um die Schulbibliothek zu „verdeutschen“, und schon wieder war da dieser Heißhunger, als ich die Bilder von Spätzle oder Maultaschen oder einer Schwarzwälder Kirschtorte aufgehängt habe.  :)
 
Plakate - hängen! Deutschlandkarte - hängt!
 
Präsentation - funktioniert! Los gehts :)
 
Und dann gings auch schon los..
 
Zu Anfang bekamen meine Schüler in Kleingruppen eine Weltkarte - sie sollten Deutschland markieren. Da kam es zu wilden Diskussionen und am Ende war Deutschland nie in Deutschland. Die Möglichkeiten gingen von Russland über Afrika, die Vereinigten Staaten, Australien, Südamerika und einmal sogar Europa – aber eben nie in Deutschland. Aber wissen deutsche Grundschulkinder wo Peru liegt?!

Für jede Klasse habe ich dann eine  Präsentation gehalten. Kurz bevor es in der ersten Klasse losging, fiel mir auf, dass ich nie groß darüber nachgedacht habe, was genau ich den Kids zu jeder Folie erkläre. Aber letztendlich habe ich einfach darauf losgeredet und die Kids waren total begeistert.  :) Bei jedem neuen Bild ging ein Raunen durch die Reihen und als Bilder vom deutschen Winter an der Reihe waren, konnte ich die Kids fast nicht wieder beruhigen.
„Señorita, wenn du wiederkommst, bringst du uns dann Schnee mit?“ Nachdem ich erklärt habe, dass der hier zu Wasser werden würde, gab es einige enttäuschte Gesichter. „Dann bringst du uns aber ein Eichhörnchen mit!“ – „Lebendig?“ – „Claro!“

Nach der Präsentation hatten die Kids natürlich noch viiele Fragen und während ein paar das Quiz bearbeitet haben, wollten andere gar nicht von meiner Seite weichen und konnten gar nicht genug von Geschichtchen aus Deutschland bekommen, wollten Deutsch lernen oder einfach noch mehr Bilder sehen...


Beim Lösen des Quiz
"Wo steht denn das nur?"
 


"Hast du da eine Antwort?"



Es war eine intensive und wunderschöne Woche und die begeisterten Gesichter der Kinder haben mich für alle Mühen entlohnt :)

die dritte Klasse sendet Grüße nach Deutschland :)

Ein Wochenendtrip nach Bolivien

Liebe Leserinnen und Leser,
ich habe lange nichts von mir hören lassen - lo siento! Aber in den letzten Wochen meines Freiwilligendienstes war einfach noch so viel los und ich wollte so viel Zeit wie möglich mit den Kindern, den Lehrern, den Müttern, meinen Freunden, etc. verbringen.
Deshalb kommen jetzt mehrere Blogeinträne auf einmal.
Ich hoffe, ihr nehmt euch trotzdem die Zeit, sie zu lesen ;)
Eure Anne


“Viajamos? – Ya pues.. – Adónde vamos? – A Bolivia? – Listo.” (Reisen wir? – Ja, warum nicht? – Wohin? – Bolivien?) Das ist Reiseplanung auf peruanisch. Ohne großen Plan ging es letztes Wochenende also los. Geplante Abfahrt war kurz nach dem Mittagessen, letztendlich waren wir um 17Uhr am Busterminal und hatten Glück. Um 17.15Uhr ging ein Bus nach Puno. Also, Tickets kaufen und los gehts:

Auf nach Bolivieeen :)

Die Fahrt von Arequipa nach Puno dauert ca. 6h, also kamen wir gegen halb 12 in Puno an. Zum Glück hatte ich nach einem Hostel geschaut, in dem wir übernachten konnten. ;)
Am nächsten Morgen gings dann weiter. Der Plan war, heute nach La Paz zu kommen (wenn man es denn einen Plan nennen kann). Also, auf zum Busterminal. Leider gab es erst wieder für den Nachmittag Busse nach La Paz, also kam „Plan B: Kleinbus“ ins Spiel. Etwa 500m vom Terminal entfernt ist nämlich eine Haltestelle für Kleinbusse nach Desaguadero. Das die Stadt an der Grenze zwischen Peru und Bolivien. Diese Kleinbusse fahren los, wenn sie voll sind. Hier musste wir also nicht lang warten und schon gings los an die Grenze.
Dort angekommen, haben wir dann erstmal Geld gewechselt. Und dann hieß es: Grenze überschreiten – zu Fuß ging es über eine Brücke nach Bolivien – doch so einfach sollte das nicht werden. Kurz vor Betreten der Brücke wurde ich von einem Polizisten angequatscht: „Hast du Drogen dabei?“ – „Nein.“ – „Nichtmal ein kleines bisschen?“ – „Nein, gar nichts.“ – „Komm mal kurz mit.“ Na suuuper, da wird man doch kurzerhand verdächtigt, Drogen zu schmuggeln. Aber gut, dachte ich, die Herren machen ja auch nur ihre Arbeit. Ich ging also mit auf die Wache. Dort wurde mir dieselbe Frage noch einmal gestellt: „Hast du Drogen?“ – „Nein.“ Doch dann plötzlich: „Hast du Geld?“ Ääähm.. Moment mal. Was soll das denn jetzt? Korruption – auch (oder vor allem?) unter Polizisten – ist leider immernoch ein großes Problem hier in Peru. Ich sagte nur: „Nicht viel, nur Kleingeld, die anderen sind gerade beim Geld wechseln, ich hab fast nichts.“ – „Na gut, dann lass mal dein Gepäck sehen.“ War die Antwort. Also wurde mein Gepäck durchsucht und letztendlich wurde ich für sauber erklärt und durfte die Grenze passieren.
Doch die Reise ging noch lange nicht weiter. Erstmal mussten wir durch „Migraciones“, also nach Bolivien einreisen. Papierkram, kurzer Pass-Check und – tadadadaaa: Da war er, der Stempel in meinem Pass – die Reise konnte weitergehen :)

Die Grenze: Peruanische Seite ...
... und bolivianische Seite
Blick auf La Paz aus dem Kleinbus
Von Desaguadero ging es, wieder mit einem Kleinbus, weiter nach La Paz. Leider saßen wir ganz hinten. Leider, weil dort wenig Platz für den Kopf war und so wurden unsere Mitfahrer mehrmals von einem lauten „Au, verdammt!“ aus ihren Tagträumen gerissen. Letztendlich haben wir uns aus Schals Turbäne gemacht, um nicht total verbeult anzukommen. Nach etwas weniger als 2h kamen wir dann endlich an. Aus der Ferne sieht La Paz echt schön aus. Die Stadt liegt in einem Tal, hat sich inzwischen jedoch auch auf die angrenzenden Berghänge ausgedehnt. Heute hat die Stadt also die Form eines Tellers. Aber als wir dann in die Stadt hineingefahren sind, wurde uns schnell klar, dass La Paz an sich nicht sehr schön ist. An der Endhaltestelle angekommen, sind wir mit dem Taxi ins Zentrum gefahren und haben ein Hostel gesucht. Danach ging es Mittagessen und am Abend sind wir dann noch in den Gässchen herumgeschlendert. Das tolle an La Paz ist, dass es dort sehr viele Märkte gibt und – was es noch toller macht – es ist sehr billig dort :)
ein schönes Eckchen in La Paz :P
bei Nacht
Wir haben also schon erste Schätze erworben und erfahren, dass es jeden Morgen von ca. 6 – 9 Uhr ein großer Kleidungsmarkt gibt. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen!
Zurück im Hostel wurde also der Wecker (in diesem Fall mein Handy) auf fünf Uhr morgens gestellt. Der Zeitunterschied zwischen Peru und Bolivien ist eine Stunde. Mein Handy war auf die peruanische Zeit eingestellt, sollte uns also um sechs Uhr bolivianische Zeit wecken.

Am nächsten Morgen wurden wir durch das Handyklingeln geweckt, quälten uns aus dem Bett, zogen uns warm an (denn es war verdammt kalt!) und dann gings los. Am „Markt“ angekommen dann die Überraschung: Es war niemand da, die erste Verkäuferin hat gerade ihre Sachen angeschleppt. Die haben wir dann gefragt, warum noch niemand da ist. Sie meinte nur: „Es ist doch noch früh!“ Okay, dachten wir, die habens eben auch nicht mit der Pünktlichkeit.. Als nach 10min immernoch niemand kam, kamen wir ins Zweifeln und beschlossen, nach der Uhrzeit zu fragen. Es war gerade mal halb 6!!! Mein altes Handy, das nichtmal Fotos machen kann geschweige denn Internet hat, hat sich von alleine umgestellt!!!! Naaa super, es war stockdunkel, kalt und weit und breit kein Markt. Also beschlossen wir, wieder ins Hostel zurück zu gehen, eine halbe Stunde zu schlafen, zu frühstücken und dann wieder zurück auf den Markt zu gehen. Und das war die beste Idee. Denn als wir zurückkamen, war das Marktleben in vollem Gange. Die Händler hatten ihre Waren ausgepackt und es gab Kleidung aller Art. Auch hier war mein Versuch, Schuhe zu kaufen, leider erfolglos. Meine Füße sind für lateinamerikanische Verhältnisse einfach zu groß. Aber dafür war ich in Sachen Jacke umso erfolgreicher und habe einen tollen Mantel erstanden. Gegen halb zehn wurde der Markt dann von der Polizei aufgelöst. Verkauft wurde nämlich direkt an der Straße und mit zunehmendem Verkehr wurde das dann auch zunehmend gefährlicher. Mittags haben wir dann noch weitere Märkte besucht, denn das hat es in La Paz wie gesagt wirklich viele. In der Nähe unseres Hostels war der Hexermarkt. Ein Markt, auf dem man neben gewöhnlichen Artesanias auch allerlei Heilmittelchen und Talismane kaufen kann.
Am Nachmittag mussten wir dann schon wieder die Heimreise antreten. Es ging mit dem Kleinbus nach Desaguadero. An der Grenze haben wir erfahren, dass am nächsten Morgen ein großer Markt in der Stadt sein wird. Außerdem war es schon 19 Uhr. Also beschlossen wir, die Nacht in Desaguadero zu verbringen. Am nächsten Morgen haben wir uns dann sehr früh in das Markttreiben in der Grenzstadt gestürzt. Die Preise wurden jeweils in Soles (Peru) und Bolivianos (Bolivien) angegeben und auch hier war es echt billig. Um zwei Pullis reicher ging es dann gegen neun Uhr morgens Richtung Puno. Und von dort zurück nach Arequipa.

Und ein schöner Wochenendtrip voller Märkte ging zuende… (Ich hätte euch gerne Bilder von den Märkten gezeigt, da dort jedoch auch Taschendiebe unterwegs sind, haben wir den Foto lieber im Hostel gelassen).

Samstag, 13. Juli 2013

Highlights der letzten Wochen

So ihr Lieben,

jetzt habe ich schon lange nichtsmehr von mir hören lassen. Aber keine Sorge, hier ist weiterhin alles Bestens. Nur geht die Zeit gerade einfach viel zu schnell vorbei. Ich kann es gar nicht glauben, dass mein Freiwilligendienst bald schon vorbei sein soll.
Aber ihr wollt jetzt bestimmt wissen, was in letzter Zeit so alles passiert ist.
Die letzten Monate habe ich vor allem gearbeitet. Man könnte jetzt sagen, dass das nichts Spannendes ist, aber ich habe es trotzdem sehr genossen, Zeit mit den Kids, den Lehrern und den Mamas zu verbringen. Hier ein paar Highlights der letzten Wochen:

Meine Zwerge ganz groß: Día del Inicial (Tag des Kindergartens)
Am 25. Mai war der Día del Inicial, an dem die Kids ihren Kindergarten gefeiert haben. Und da ich ja in beiden Schulen die Kindergartenkinder unterrichte, war ich voll mit dabei.
In La Mansión unterrichte ich ja nur die 5-jährigen. Zur Feier ihres Kindergartens sind wir durch La Mansión gezogen. Da ich so von dem Umzug überrascht wurde hatte ich natürlich keine Kamera dabei. Aber stellt euch vor: Eine Horde von 30 Kindern mit Kindergärtnerin und mir zog eines Tages mit Schildern („Amo mi jardín“ [Ich liebe meinen Kindergarten], „Viva la educación inicial“ [Es lebe die Vorschulbildung]) und selbstgebastelten Trommeln (Blechdosen auf denen mit Stäbchen wild rumgeklopft wurde) bewaffnet durch La Mansión. Da mussten sogar die Combis (Busse) anhalten und reihten sich durch wildes Hupen in das Durcheinander ein (sie müssen pünktlich am Ziel ankommen, sonst müssen sie Strafe zahlen – da kann keine Rücksicht auf den Tag des Kindergartens genommen werden).
Auch in Villa Independiente wurde dieser Tag gefeiert. Hier kamen einige Kinder sogar verkleidet. So wurde der Umzug sogar noch bunter und es ging mit Schneewittchen, einem tapferen Ritter, einigen Prinzessinnen und wer sonst noch dabei war, los. Da der Kindergarten in VI aufgrund der geringeren Schülerzahl alles von zwei bis fünf Jahren umfasst, wurde kein Umzug veranstaltet, sondern nur für Fotos gepost.
Also hatten meine Zwerge ihren großen Tag. Und sooft sie mich auch zur Verzweiflung bringen (wie soll ich bitte Kindern, die die Farben nichtmal auf Spanisch kennen, jene auf Englisch beibringen???!? Oder: „Malt den Apfel bitte rot an.“ Am Schluss bekomme ich blaue, pinke, orange, braune, etc. Äpfel – Äpfel in allen Farben NUR EBEN NICHT ROT!), sind sie doch zuckersüß. :)

Na, wer findet mich? ;)

Día del Maestro (Tag des Lehrers)
Hier in Peru hat irgendwie jeder seinen Tag („Día del Ingeniero“ – Tag des Ingenieurs, „Día del Medio Ambiente“ –Tag der Umwelt, „ Día del Niño“ – Tag des Kindes, … um nur ein paar wenige zu nennen). Und so eben auch die Lehrer, die jedes Jahr am 6. Juli ihren großen Tag haben.
Zur Feier ihrer Lehrer studieren die Schüler ein Gedicht, ein Lied, einen Tanz o.ä. ein und dann gibt es an der Schule eine kleine Feier.
So auch in La Mansión und in Villa Independiente. Ich würde euch jetzt gerne Bilder zeigen oder von den Feiern berichten, aber ich habe den Tag des Lehrers leider im Bett gefeiert. Auch wenn der peruanische Winter bei weitem nicht mit dem deutschen vergleichbar ist, habe ich dann doch den kalten Wind und die „Kälte“ unterschätzt und wurde krank.
Zum Glück durfte ich mich dann einen Tag länger erholen, denn als Geschenk bekommen die Lehrer einen Tag frei, die Schule wird also einen Tag lang geschlossen.

Einen kleinen Ausbruch aus dem Arbeitsalltag habe ich dann doch unternommen: Es ging nach La Paz. Aber dazu im nächsten Blogeintrag mehr (ich hoffe, der lässt nicht so lang auf sich warten ;) ).

Un fuerte abrazo,
eure Anne

Sonntag, 19. Mai 2013

Der Comedor zieht um (Teil 2)

Nein, keine Sorge, wir sind nicht schon wieder umgezogen. Hier kommen nur - wie versprochen - ein paar Bilder zum Umzug am 27. März ;)

Liebe Grüße aus Arequipa,
eure Anne

alles wurde in Schubkarren verpackt und in den neuen Comedor transportiert

unsere fleißigen Helfer beim Bänke tragen

geschafft.. der neue Comedor

Mittwoch, 15. Mai 2013

Eine Woche im Zeichen der Mutter

 Überall sieht man Herzen, Bilder von Müttern mit Kindern, Banner mit der Aufschrift „Feliz día mamá“ etc. und einem wird klar: Bald ist Muttertag. Auch in den beiden Schulen, in denen ich arbeite, drehte sich letzte Woche alles um die Mama.
Deshalb wurde ich in letzter Zeit auch sehr oft gefragt, ob ich Mama bin. ;) (Das wurde ich davor auch schon, aber je näher der Muttertag kam, desto häufiger kam auch diese Frage.)
In Villa Independiente wurde schon seit Wochen in jeder Klasse ein Tanz eingeübt und in La Mansión wurde fleißig gebastelt, Gedichte und Theaterstücke eingeübt, getanzt, gesungen etc.
Ihr merkt vermutlich, dass der Muttertag hier sehr groß gefeiert wird. In jeder Schule gibt es eine große Muttertagsfeier, zu der die Mütter eingeladen sind.
Ich habe in dieser Woche auch kein Englisch unterrichtet, sondern wir haben die Deko für die Muttertagsfeier gebastelt und für die Mamas kleine Kärtchen.


Am Donnerstag war dann die Muttertagsfeier in Villa Independiente.
Jede Klasse sollte für die Mütter einen Tanz vorführen. Dafür wurden extra Kostüme ausgeliehen und die Kids kamen sehr schick zur Schule – sogar die Kindergartenkinder waren geschminkt.
Als es dann ans Umziehen ging, mussten alle ran. Hier etwas zubinden, dort Schuhe anziehen – wie bei einer Modenschau ;)
Und dann ging es los: Zuerst wurde die „policia escolar“ (Schulpolizei) vereidigt, dazu kam ein Polizist an die Schule und alle „Schulpolizisten“ mussten ihre rechte Hand erheben und einen Schwur leisten. Ihr fragt euch jetzt sicherlich, was das denn soll, Schulpolizei?!?? Dazu am Ende sieses Blogeintrages mehr.
Danach durfte jede Klasse nach wochenlangem Üben endlich ihren Tanz vorführen. Und es war echt super!
Danach wurde ein "Drill" vorgeführt, eine Art Sport-Tanz, den der Sportlehrer mit allen Schülern eingeübt hatte und dann kam der Höhepunkt des Tages (-Trommelwirbel-): Englische Lieder! :)
Lara und ich singen ja mit den Kids im Unterricht auch Lieder und diese wollten wir den Müttern natürlich nicht vorenthalten :)
Aber seht selbst:´
Vereidigung der "policia escolar"
 
der Kindergarten mit Lehrerin in einer traditionellen Tracht aus dem Colca-Tal nahe Arequipa

die erste Klasse beim Tanzen
die sechste Klasse in selbstgebastelten Kostümen
die"wilden" Jungs der fünften Klasse ;)
die Direktorin, die fünfte Klasse, ihr Klassenlehrer, Lara und ich
drei Mädels aus der ersten Klasse und ich (keine Sorge, die komischen rot-pinken Flecken in meinem Gesicht sind nur Abdrücke von geschminkten Schüler-Lippen, die mir Küsschen gegeben haben ;) )
der Sportlehrer und die Schüler beim "Drill"
 

Am Schluss hat jede Mama noch ein kleines Geschenk und etwas zu essen bekommen und dann gings nach Hause.

Am Freitag stand dann die Muttertagsfeier in La Mansión auf dem Programm.
Hier gab es nicht nur Tänze, sondern alles von Gedichten über Lieder und Tänze bis zu kurzen Theaterstücken.
Auch hier hat jede Mama etwas zu essen bekommen.
Außerdem wurden in jeder Klasse zwei Päckchen verlost. Jedes Kind musste in der Woche vor der Feier etwas mit zur Schule bringen, ob ein Päckchen Reis, Nudeln, Streichhölzer, etc. – was man eben im Haushalt alles braucht. All dies wurde pro Klasse auf zwei Päckchen aufgeteilt, welche dann unter den Mamas verlost wurde.
Auch diese Feier war sehr schön!

 

Mamas und Schüler versammelt

die erste Klasse beim Vortragen eines Liedes

die sechste Klasse beim Tanzen
die dritte Klasse ...
... und ihr Theaterstück

An dieser Stelle allen Mamas noch nachträglich FELIZ DIA - einen schönen Muttertag ;)


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Schulpolizei und Co.

Hier in Peru werden zum Anfang des Schuljahres in jeder Klasse verschiedene Posten vergeben. Das ist vergleichbar mit dem Amt der Klassensprecher, Tagebuchdienst etc.
Nur wird in den meisten Klassen nicht gewählt, sondern der Lehrer bestimmt, wer welches Amt belegt. Es gibt von „policia escolar“ (Schulpolizei) über „cruz roja“ (Rotes Kreuz) bis hin zu „medio ambiente“ (Umwelt) fast alles.
Als diese Ämter vergeben wurden, kam eine Schülerin ganz glücklich zu mir hergerannt und meinte: „Señorita, Señorita, yo soy cruz roja!“ (Señorita, ich bin das rote Kreuz!) Und dann meinte sie etwas nachdenklicher: „Qué es cruz roja?“ (Was ist das rote Kreuz?).
Und schon so macht die Vergebung verschiedener Ämter Sinn. Die Kids, die ein Amt haben, sind sehr stolz darauf. Und die anderen sehen es Großteils als Anreiz, ihr Verhalten zu verbessern, um im nächsten Jahr vielleicht auch ein Amt zu bekommen.
Und die Ämter und Amtsinhaber werden wirklich respektiert! Wenn ein „Umwelt-Beauftragter“ einen Mitschüler auffordert, den Müll wegzubringen, dann wird das meist ohne Widerrede getan. Oder wenn der Lehrer aus der Klasse geht und die „Schulpolizei“ auffordert, für Ordnung zu sorgen, so laufen diese „Streife“ im Klassenzimmer und werden respektiert.
Außerdem gibt es auch ein „Municipio Escolar“, eine Art SMV, die jedoch nur aus sechs gewählten Schülern besteht.
Am Ende jedes Schuljahres bilden die Schüler 6er-Gruppen, die sich dann zur Wahl stellen. Untereinander wird dann schon ausgemacht, wer im Falle eines Wahlsieges welchen Posten einnehmen wird und dann stellen sich die Gruppen der Schülerschaft vor.
Ein Schultag ist dann Wahltag. Jedes Kind muss mit einer Kopie seiner DNI (Ausweis) kommen und kann dann für eine der Gruppen seine Stimme abgeben.
Die Gruppe mit den meiste Stimmen gewinnt und ist das neue „Municipio Escolar“, vertritt also im kommenden Schuljahr die Interessen der Schülerschaft. Der „Vorstand“ des „Municipios“ ist der „Alcalde“ (Bürgermeister), vergleichbar mit dem Schülersprecher.

Dienstag, 16. April 2013

Kurzgeschichten aus dem Leben einer Freiwilligen

Der Namenswahnsinn
Im Unterricht ruft es plötzlich „Mamii“ und auch im Comedor werde ich in letzter Zeit häufiger mit „Mami“ angesprochen. Während manche sich sofort verbessern, gibt es einige die es wiederholt sagen und einer antwortete auf den Hinweis seines Klassenkamerades, dass er mich gerade „Mami“ genannt hatte, ganz gelassen: „Na und, die Señorita könnte auch meine Mami sein, stimmts Señorita?!“
Ääähm... theoreeeetisch. Aber ich bin es nicht – bleiben wir lieber bei Señorita, Profesora, Maestra, Miss, Señorita de Inglés, Miss Anne, Annita, Anet, Ana, Any, Annecita oder einfach nur Anne.
Ja, mein Name führt nicht selten zu Verwirrung. Im Starbucks wird ja bekanntlich nach dem Namen gefragt, wenn man etwas bestellt und es ist jedes Mal aufs Neue ein Spaß, welcher Name dieses Mal auf meinem Becher stehen wird und v.a. wie man ihn aussprechen wird. Meine Freunde haben sich schon einen Spaß drauß gemacht, dass sie jedes Mal mich zum Bestellen schicken und dann wird gerätselt, was dieses Mal rauskommt.

Kids make the world go round
Kommt kürzlich ein Kind auf mich zu und meint „Señorita, schau mal, ich hab eine Taube!“ Komisch.. ich sehe nichts, okay dann fragen wir eben mal, wo sie denn die Taube hat. „In meinem Rucksack!“ „Waaas? Lass sehen!“ Die kleine macht den Rucksack auf und da liegt allen Ernstes eine Taube drin… aber tot. „Ich werde sie heilen.“ Sagt die Kleine, „Aber Ruth, die Taube ist tot. Die kannst du nichtmehr heilen!“ „Nein Señorita, die schläft nur.“ 

Verrückte Welt
Am Montag habe ich mit meinen 6. Klässlern das erste Examen geschrieben. Ja ihr hört richtig, ich schreibe Examenes. Ratet mal warum… Weil die Kids es wollen!
Ja, ihr hört richtig, die Kids wollen Examenes schreiben! Dasselbe gilt für die Hausaufgaben. Jede Englischstunde werde ich gefragt, was ich heute als Hausaufgabe aufgeben werde und wenn ich dann am Ende der Stunde etwas aufgebe, brechen die Kids in Jubelschreie aus. Verrückt oder?
Aber mir solls recht sein, wer hat denn nicht gerne so motivierte Schüler ;)
Zurück zum Examen. Es gab wirklich alle Typen von Schülern – manche haben wirklich gelernt und wussten fast alles, andere haben von ersteren abgeschrieben und nochmal andere haben ganz dreist ihr Heft auf dem Schoß gehabt und daraus abgeschrieben – aber mir entgeht nichts :D
Leider gab es auch welche, die sich keine Mühe gegeben haben und das leere Blatt abgegeben haben. Aber das kennt wohl jeder Lehrer.
Ein Schüler meinte sogar: “Señorita, kann ich das mitnehmen und dann machen wir es im Comedor zusammen?!“ Waas?! :D Ähm, nein, das machst du schön hier und allein…


Ihr seht, manchmal läuft hier alles drunter und drüber, aber mit etwas Humor klappt es doch immer irgendwie ;)
Solche Erlebnisse wie in den Kurzgeschichten geschildert machen es ja erst richtig spannend – und mit Kindern wird es einem eh nie langweilig :)
Ihr merkt sicherlich, dass mir die Arbeit immernoch richtig viel Spaß macht und ich mich sehr wohl fühle :)

Ich hoffe euch gehts auch gut ;)

Liebe Grüße aus Arequipa,
eure Anne

Mittwoch, 10. April 2013

Der Comedor zieht um...

Mitte März bekamen wir die Nachricht, dass die Besitzerin des Hauses, in dem sich der Comedor befand, ihr Haus umbauen möchte. Dort hatten wir das Erdgeschoss gemietet und darin befand sich der Comedor. Wir mussten also zum Ende des Monats umziehen..
Deshalb haben sich die Mütter fleißig auf die Suche nach möglichen Lokalen gemacht, die wir dann auch besichtigt haben. Zum Glück haben wir schnell was geeignetes gefunden.

Und am 27. März hieß es dann: Umzug.
Morgens um halb 10 gings los. Mit Schubkarren wurden Töpfe, Pfannen, Kisten etc. vom alten in den neuen Comedor transportiert. Alle haben angepackt, es wurden Regale ausgeräumt, geschleppt, geputzt, eingeräumt. Ein Regal mussten wir sogar auseinanderbauen und im neuen Lokal dann wieder zusammenbauen (ohne Ikea-Anleitung gar nicht so einfach :D).
Und das alles mit reiner Frauenpower! Ich war echt begeistert! Da wurde richtig schwer getragen, nicht einmal vor dem Kühlschrank sind die Mütter zurückgeschreckt. Ohne motzen haben sie alles von einem Ort zum anderen transportiert – teilweise sogar mit Kind auf dem Rücken. In anderen Fällen wurde das Babytragetuch kurzfristig umfunktioniert, um Lasten tragen zu können.
Echt klasse!
Als dann die Kids zum Essen kamen, hatten wir plötzlich einen Berg übereifriger Helfer. „Señorita, darf ich helfen?“ Deshalb hatten wir fleißige Bänke-Träger, Regalputzer, Schrauben-Reicher, Regalaufbau-Helfer etc. was uns echt einiges erleichtert hat.
Und so ist der Comedor mit vereinten Kräften umgezogen.

Inzwischen sind wir seit über einer Woche im neuen Lokal, haben uns auch schon eingerichtet und es läuft sehr gut. Und da der neue Comedor näher an der Schule liegt, kommen auch immer mehr neue Kinder :)

 
P.S. Ich würde euch gerne Bilder vom Umzug und vom neuen Comedor hinzufügen, habe aber leider gerade kleine technische Probleme. Die Bilder werden aber nachgereicht – versprochen! ;)

Samstag, 16. März 2013

Warum ich mir innerhalb von zwei Stunden fünfmal die Zähne geputzt habe

Wie im letzten Blogeintrag schon angekündigt, gibt es dieses Jahr eine Neuerung an der Schule Villa Independiente: Wir putzen uns die Zähne.
Die Kids dort bekommen täglich ein Schulfrühstück und in Zukunft werden danach die Zähne geputzt.
Dazu wurden am Robert-Bosch-Gymnasium in Langenau, der Partnerschule der Grundschule hier, Zahnbürsten und Zahnpasta gesammelt: Laras und meine Eltern haben diese dann bei ihrem Besuch mitgebracht.
Nun kann es also losgehen: Letzten Donnerstag machten wir uns mit Zahnbürsten, Zahnpasta und Plakaten bewaffnet auf zur Schule.
Nach dem Schulfrühstück gingen wir von Klasse zu Klasse, um den Kids das Zähneputzen beizubringen.
Zuerst haben wir mit einem kleinen Theaterstück erklärt, warum es wichtig ist, die Zähne zu putzen.
Dann haben wir die Bewegungen trocken (ohne Wasser und Zahnpasta) erklärt und sind danach ans Waschbecken um die Zähne zu putzen.
Ich ging natürlich mit gutem Beispiel voran und hatte somit am Ende fünfmal meine Zähne geputzt (plus unzählige Trockenübungen) :)
Leider mussten wir feststellen, dass viele Kinder nicht wissen, wie man seine Zähne richtig putzt, manche hatten in ihrem Leben noch keine Zahnbürste in der Hand. Kein Wunder, dass sie schlechte Zähne haben und es ihnen beim Essen wehtut.
Danke an alle, die dazu beigetragen haben, dass wir nun täglich mit den Kids die Zähne putzen können!
Eure Anne

 
Cómo cepillarse los dientes? - Wie putze ich mir die Zähne?
(danke an Judith und Sarah für die Vorlage ;) )
Diese Plakate hängen jetzt in jedem Klassenzimmer und am Waschbecken.


Erklärungen im Klassenzimmer

Zahnpasta drauf...

... und losschrubben!







 

Dann ausspucken ...


... und ausspülen - FERTIG! :)



Donnerstag, 14. März 2013

Schulanfang

Die Ferien sind vorbei – die Schule beginnt wieder! – Wirklich? – Sí, pero poco a poco. (Ja, aber erst nach und nach)
Mit dem Schulanfang wird es hier nämlich nicht so streng genommen. Am ersten Schultag waren nur etwas mehr als die Hälfte aller Schüler in La Mansión. Außerdem wusste man noch nicht genau, wie hoch die gesamte Schülerzahl denn genau sein wird, da die Eltern ihre Kinder erst nach und nach einschreiben.
La Mansión? – Ja , ihr habt richtig gelesen. Ich werde weiterhin an der Schule in La Mansión unterrichten. Aber von vorne.

Montag, 4.3.2013, 6 Uhr: Mein Wecker klingelt. Waaaas?! Schon aufstehen?! Ja, denn es ist Schulanfang.
Nach dem ersten Schock hat mich dann doch die Vorfreude aus den Federn getrieben.
Wie ich euch berichtet habe, habe ich im November und Dezember probeweise in La Mansión an der Schule Englisch unterrichtet und da meine Erfahrung dort großteils positiv war, werde ich dieses Jahr schwerpunktmäßig in La Mansión unterrichten.
Vielleicht erinnert ihr euch auch, dass ich nicht von allen Lehrern mit offenen Armen empfangen wurde. Da es in der Vergangenheit einen Konflikt zwischen dem Projekt und dem ehemaligen Rektor der Schule gab und dieser einige Informationen falsch weitergeleitet hat. Deshalb waren einige Lehrer misstrauisch.
Das war auch der Grund, weshalb ich am Montag mit leichtem Bauchgrummeln aus dem Haus ging – ja, ich war nervös. Ich möchte dieses Jahr alle Klassen im Fach Englisch unterrichten und dazu brauchte ich die Erlaubnis der Lehrer.
Mission Impossible? – Nothing is impossible!
Und tadadadaaaaa: Ich darf alle Klassen unterrichten und die Lehrerinnen des Inicial (Kindergarten, in Peru ist der Kindergarten in drei Klassen aufgeteilt: Kinder mit 3, 4 und 5 Jahren. Und sie werden schon etwas unterrichtet) haben mich gefragt, ob ich nicht auch noch ihre Kids unterrichten könnte.
Super, ich mache mir Sorgen, ob mich die Lehrer unterrichten lassen und muss dann letztendlich auswählen, wen ich unterrichte.
Ich habe mich so entschieden: Klasse 4-6 jeweils 90min pro Woche, Klasse 1-3 und den Inicial für die 5-jährigen jeweils 45min pro Woche. Den Inicial für die 4- und 3-jährigen werde ich nicht unterrichten.
Ich bin in Zukunft also drei Tage pro Woche in La Mansión an der Schule (Mo – Mi). Nach der Schule gehe ich direkt mit den Kindern in den Comedor und werde auch wieder Mittagsbetreuung anbieten.
Donnerstags wird mein einziger Tag an der Schule Villa Independiente sein. Ich werde die erste und zweite Klasse, sowie auch den Inicial (wegen der geringen Schülerzahl gibt es in Villa Independiente nur einen Inicial) unterrichten und wieder Schwimmunterricht geben.
Freitags bin ich dann wie gewohnt nur im Comedor.

Soviel zu meinem Stundenplan, jetzt zum Schulanfang in Peru.
Man könnte es eigentlich mehr als Schulanfangs-Woche bezeichnen. Denn es dauert wohl etwa eine Woche, bis alle zur Schule kommen.
Deshalb kann in der ersten Woche auch noch keiner genau sagen, wie viele Schüler in jeder Klasse sein werden.
Doch an was liegt das? Zum einen muss man in Peru die Kinder jedes Jahr aufs Neue einschreiben – und jedes Jahr kostet das. Manchen fehlt dazu eventuell das Geld. Außerdem herrscht hier allgemein die Meinung, dass man in der ersten Schulwoche sowieso nichts arbeitet. Deshalb schicken die Eltern ihre Kinder erst nach und nach zur Schule.
Und siehe da, nach einer Woche waren dann doch tatsächlich fast alle Schüler da.

Neuerungen 2013: Wir putzen Zähne :)
Wir fangen jetzt mit den Schülern an der Schule Villa Independiente an Zähne zu putzen.
Die Kids dort bekommen ein Schulfrühstück und danach wird ab jetzt geschrubbt :)
Dank Zahnbürsten und Zahnpasta, die am Robert-Bosch-Gymnasium in Langenau (Partnerschule von Villa Independiente) gesammelt wurden und von Laras und meinen Eltern nach Peru transportiert wurden (inklusive Bescheinigung, dass das eine Spende sei und kein Zahnbürstenschmuggel), können wir das Projekt endlich beginnen.

Danke an alle, die Zahnbürsten oder Zahnpasta gespendet haben!!!!

Ich halte euch auf dem Laufenden ;)

Un abrazo desde Arequipa (eine Umarmung aus Arequipa),
eure Anne

Samstag, 23. Februar 2013

3 1/2 Wochen quer durch Peru

Eigentlich sollte ich am 12. Januar in Bolivien sein, denn dort fand mein Zwischenseminar statt. Doch da hat mir meine Gesundheit wieder mal einen Strich durch die Rechnung gemacht: Ich hatte Parasiten und Bakterien, weshalb ich mein Zimmer nicht wirklich verlassen konnte und somit auch nicht reisen konnte. Da waren natürlich die Enttäuschung und der Frust groß.
Nach einigen Tagen voller Antibiotika und kaum essen (laut Arzt nichts Rohes, kein Käse, keine Wurst, so wenig Fett wie möglich, keine Schokolade, etc. etc. etc.) ging es mir zum Glück deutlich besser und ich wurde von einem peruanischen Freund eingeladen, mit ihm seine Familie in Ica und Lima zu besuchen. Diese Einladung habe ich natürlich gerne angenommen und so ging es am 17. Januar im Nachtbus los von Arequipa nach Ica – die Reise beginnt! :)

Ica: Eine peruanische Familie, viele Früchte und "chorros" (Diebe)
Ica liegt ca. 11h Busfahrt nördlich von Arequipa.
Dort haben wir viel Zeit mit Familie meines Freundes verbracht. Ich wurde total herzlich aufgenommen und lecker bekocht. Seine Großeltern wohnen etwas außerhalb der Stadt. Hinter dem Haus befindet sich ein riesiger „Garten“. Dort werden die verschiedensten Dinge angebaut und später dann verkauft: Mangos, Avocados, Limonen, Trauben, Pecanas (eine Nusssorte) uvm. – es war wie im Paradies. Ich habe den ganzen Tag frische und superleckere Früchte gegessen (zum Glück durfte ich wieder Rohes essen). – Das war die schöne Seite Icas.
Die leider nicht so schöne: Ich wurde zum ersten Mal beklaut.
Wir waren in einem "colectivo" (Sammeltaxi) unterwegs und saßen zu zweit auf dem Beifahrersitz (in colectivos normal). Das Fenster war etwas mehr als halb geöffnet, der Rucksack auf dem Schoß und an einer Ampel ist es dann passiert: Plötzlich schoss eine Hand zum Fenster herein, schnappte den Rucksack und zog fest daran. Wir haben zwar beide noch versucht, den Rucksack festzuhalten, leider ohne Erfolg. Das war ein Schock! Doch wir hatten Glück im Unglück, es war „nur“ Geld und Schokolade im Rucksack. Keine Kamera, keine Kreditkarte, kein Handy – es hätte also schlimmer kommen können.
auf der Plaza de Armas in Ica

Lima – Ancon: Sonne, Strand und Meer
Nach zwei Tagen in Ica ging es mit einer Tante meines Freundes weiter nach Lima, der Hauptstadt Perus. Sie hat dort ein Haus in Ancon. Das liegt etwas außerhalb der Stadt und das Beste: Es liegt direkt am Strand! Das haben wir natürlich genutzt um uns im Meer zu erfrischen und leckeren Fisch zu essen. 
Ancon
Soweit war die Reise geplant – doch dann fing das Ganze an interessant und improvisiert zu werden. Die Tante meines Freundes musste nach Trujillo, einer Stadt weiter im Norden. Sie hat uns angeboten, uns mitzunehmen und wir beschlossen, dieses Angebot anzunehmen.
Also wurde der Koffer gepackt und los gings.

Trujillo: Kultur, Strand, Tanz
In Trujillo haben wir eine Tour gemacht. Zuerst ging es zu der „Huaca del Sol y de la Luna“ (Sonne- und Mondpyramide), einem archäologischen Komplex der zwei „Gebäude“ umfasst, die von den Moche erbaut wurden. Die Moche-Kultur entwickelte sich 1. bis 8. Jhd. an der Nordküste Perus. Man vermutet, dass die „Huaca del Sol“ eine Art politisches und die „Huaca de la Luna“ eine Art religiöses Zentrum der Moches war. Danach ging es nach Chan Chan. Dies ist die größte aus Lehm erbaute Stadt Lateinamerikas und die zweitgrößte der Welt. Sie wurde von den Chimús erbaut, einer weiteren präkolumbinischen Kultur, die ca. 1000 - 1400 den Norden Perus besiedelte. Chan Chan wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Plaza de Armas in Trujillo
Huaca del Sol (Sonnenpyramide)
In der Huaca de la Luna (Mondpyramide)
Chan Chan
 Nach so viel Kultur ging es noch nach Huanchaco an den Strand. Dort haben wir ein sehr leckeres Ceviche gegessen (roher Fisch, der in Limettensaft mariniert wird) und die Totoras (aus einer bestimmten Schilfart hergestellte Bootchen) in den Wellen betrachtet.
Strand von Huanchaco
Ich mit einer Totora
Zurück in der Stadt haben wir noch den „Concurso de la Marinera“ besucht. Die Marinera ist ein traditioneller peruanischer Tanz und in Trujillo fand ein Wettkampf dieses Tanzes statt. (Da die Reise improvisiert war, haben wir uns vorher nicht informiert. Bei unserer Ankunft haben wir uns nur gewundert, warum alle Hotels so voll sind. Bis uns irgendwann jemand erklärte, dass momentan dieser Wettkampf ist und Touristen aus ganz Peru und auch aus anderen Ländern in der Stadt sind.) In unserem Hotel war eine Gruppe untergebracht, die auch an dem Wettkampf teilnahmen. Sie haben den ganzen Tag geübt, deshalb hatte ich ständig die Melodie der Marinera im Kopf ;)
Concurso de la Marinera (Tanzwettkampf)
Da wir nur schon in Richtung Norden unterwegs waren kam uns eine Idee: Warum eigentlich nicht noch weiter? Gesagt getan – auf gings zum Busterminal und schon hatten wir Tickets nach Cajamarca gekauft.
Mit dem Bus ging es dann über Nacht also weiter nach Cajamarca.

Cajamarca: Eine wunderschöne Stadt, Regen, Käse
Als wir ankamen, sind wir erstmal erschrocken: Es war verdammt kalt! In Trujillo sind wir noch in kurzer Hose rumgelaufen und in Cajamarca haben wir als erstes unsere Jacken ausgepackt.
Gut, wir waren auch nichtmehr an der Küste, sondern in der „sierra“, dem peruanischen Hochland und dort herrscht nun eben gerade Regenzeit.
Nachdem wir alles im Hostel abgeladen haben, sind wir in die Baños del Inca (Thermalbäder) – das war richtig schön entspannend :)
Baños del Inca (Thermalbäder)
Am nächsten Tag haben wir eine Tour in das Valle de Otuzco (Otuzco-Tal) gemacht, ein sehr schönes Tal bei Cajamarca. Der erste Stopp war an einer Hängebrücke, dann ging es weiter zum Höhepunkt: Den „Ventanillas de Otuzco“. Diese archäologische Stätte sieht auf den ersten Blick aus wie Fenster in Felsen, war jedoch Grabstätte einer weiteren präkolumbinischen Kultur, der Cajamarca-Kultur.
Hängebrücke im Valle de Otuzco (Otuzco-Tal)
Ventanillas de Otuzco

Nach einem kurzen Stopp in einem Hortensiengarten ging es noch in eine Käserei. In der Region um Cajamarca werden viele Kühe gehalten und deshalb werden dort auch sehr viele Produkte aus Milch hergestellt – sehr lecker!
eine sehr schöne Kirche an der Plaza de Armas
Cajamarca von oben

Chiclayo: schöner Strand, aber die Stadt hat nichts besonderes
Danach ging es nach Chiclayo. Die Stadt selbst ist nicht wirklich schön, deshalb beschlossen wir, nach Pimentel an den Strand zu gehen. Dort haben wir also einen weiteren entspannten Strandtag verbracht :)
Pimentel
Zum Mittagessen habe ich mir einen leckeren „arroz con mariscos“ (Reis mit Meeresfrüchten) gegönnt, was sich am Abend leider als Fehler herausstellte. Mir war kotzübel und wenn ich jetzt an Meeresfrüchte denke, wird mir noch immer schlecht – das wars dann wohl mit Paella und co.

Chachapoyas: Dorfcharakter, eindrucksvoller Wasserfall
Mit immernoch grummelndem Magen gings weiter nach Chachapoyas. Diese Stadt hat noch immer einen eher dörflichen Charakter und ist sehr gemütlich.
Dort haben wir einen Ausflug zu den „Cataratas de Gocta“ (Gocta-Wasserfällen) gemacht. Das ist der drittgrößte Wasserfall der Welt! Er stürzt in zwei Etappen insgesamt 771m in die Tiefe.
Um zum Wasserfall zu gelangen, muss man von Cocachimbo (ein kleines Dorf 1,5h von Chacha entfernt) noch 2h laufen. Die Wasserfälle befinden sich schon fast in der „selva“, dem Regenwald, weshalb man den Weg (ein ständiges auf und ab) in feucht-heißem Klima zurücklegen muss. Entsprechend fertig kamen wir auch an den Wasserfällen an, aber es hat sich echt gelohnt! Der Anblick ist fantastisch!
die Cataratas de Gocta aus der Ferne
wir kamen immer näher
endlich angekommen :)
die Wege waren ziemlich matschig (man konnte sich Gummistiefel für den Weg ausleihen)

Nachdem wir den Anblick genossen und viele Fotos gemacht haben, traten wir durchnässt den Rückweg an. Wir haben uns ziemlich nahe an den Wasserfall herangewagt und wurden deshalb ziemlich nass :)

Wie sollte unsere Reise weitergehen? Wir hatten zwei Möglichkeiten:
1. Wir machen uns auf den Rückweg in Richtung Arequipa
2. Wir reisen noch weiter in den Norden
Es sind Ferien, wir haben Zeit, wir sind schon ziemlich weit im Norden – warum nicht noch weiter?
Also los!

Mancora: Mini-Ibiza, Strand, Surf, Fiesta, Krankenhaus
Von Chachapoyas ging es wieder nach Chiclayo, von dort aus weiter nach Piura und dann nach Mancora.
Mancora ist in ganz Peru bekannt, ich würde es als Mini-Ibiza beschreiben: Strand, Sonne, Party.
Nachdem wir am ersten Tag den Strand genossen haben, wollten wir am zweiten Tag surfen. Es hat dort nämlich eine Surf-Schule und gute Anfänger-Wellen. Doch für mich wurde daraus nichts, ich lag mit Bauchschmerzen am Strand. Mittags wurden die Schmerzen so heftig, dass ich ins Bett gelegen bin. Nachdem es nicht besser wurde und sich die Schmerzen nach und nach auf den linken Unterleib konzentrierten, beschlossen wir, ins Krankenhaus zu fahren. Dort wurde ich untersucht und bekam dann erstmal eine Infusion. Ich hatte mir eine Infektion eingeholt und musste Antibiotika nehmen. Aber damit gings mir zum Glück schnell wieder besser.
Damit ich mich noch einen Tag mehr erholen konnte, beschlossen wir, noch etwas weiter in den Norden zu fahren – nach Punta Sal.

Punta Sal: Relajarse, wunderschön, Entspannung pur
Punta Sal liegt eine halbe Stunde von Mancora entfernt, ist jedoch das krasse Gegenteil. Dort ist es ruhig, keine partywütigen Menschen, keine laute Musik – nur das Meeresrauschen.
Das haben wir in vollen Zügen genossen und uns entspannt.
Am nächsten Tag fühlte ich mich viel besser und so beschlossen wir, die Rückreise anzutreten (wir waren zwar nur 1,5h von der ecuadorianischen Grenze weg, aber man kann leider nicht alles haben ;) ).

am Strand von Punta Sal
Also traten wir die Rückreise an: Zuerst nach Mancora, von dort aus dann nach Lima – 19h Busfahrt.
Tat das gut in Lima die Beine mal wieder richtig zu bewegen.

Lima: Erholungspause
Um uns von dieser Fahrt zu erholen (und da alle Busse schon voll waren), blieben wir eine Nacht in Lima. Wir haben uns mit dem Bruder meines Freundes, der in Lima studiert, getroffen, waren essen und sind dann noch ins Kino.
Am nächsten Morgen ging es dann ganz früh los – weiter nach Paracas.

Paracas: Ein letztes Mal Strand, Islas Ballestes
Paracas ist eine kleine Stadt am Pazifik, die eigentlich nichts besonderes hat außer den Islas Ballestas. Um diese zu sehen haben auch wir uns dorthin begeben.
Paracas
Die Islas Balestas sind Inseln, auf denen viele Tiere leben. So kann man dort Seehunde, Pinguine, Seesterne und allerlei Vogelarten betrachten.
Das war zwar schön, aber so richtig begeistert hat es mich nicht. Da es sowieso auf dem Weg lag, bereue ich den Besuch nicht, aber einen Umweg ist es nicht wert.
Pinguine ...
... Seehunde ...
... und allerlei Vögel auf den Islas Ballestas

Ica die zweite: Sandboard und der peruanische Karneval
Von Paracas ging es noch einmal nach Ica. Die Familie meines Freundes hatte uns noch einmal eingeladen.
Einen Tag sind wir nach Huacachina, einer Oase in der Nähe von Ica. Dort haben wir auch Sandboarding gemacht.
Am Sonntag hat sich die ganze Familie im Haus der Großeltern getroffen. Da habe ich dann den peruanischen Karneval kennengelernt. Nichts mit Verkleidungen, keine Umzüge, sondern einfach nur Wasser. Ja, ihr lest richtig, „Carnaval“ ist hier eine einzige große Wasserschlacht.
Ein Teil der Frauen hat die Männer abgelenkt und der andere Teil kam mit Eimern voller Wasser. So haben sich zwei Mannschaften gebildet, „zufälligerweise“ Frauen gegen Männer und keiner war mehr sicher. Am Ende waren wir alle nass. :)

Nach 3 1/2 Wochen ging es dann wieder zurück nach Arequipa.
Ich habe die Reise sehr genossen und viele tolle Dinge gesehen.
Trotz - oder gerade wegen - Improvisation war es was ganz besonderes :)
Hier unsere Reiseroute:

von Arequipa bis Punta Sal ...
... und wieder zurück

Momentan genieße ich noch die letzte Ferienwoche, nächste Woche werden die Stundenpläne gemacht und am 4.3. geht es dann wieder los :)

Viele Grüße aus Arequipa, eure Anne