Samstag, 23. Februar 2013

3 1/2 Wochen quer durch Peru

Eigentlich sollte ich am 12. Januar in Bolivien sein, denn dort fand mein Zwischenseminar statt. Doch da hat mir meine Gesundheit wieder mal einen Strich durch die Rechnung gemacht: Ich hatte Parasiten und Bakterien, weshalb ich mein Zimmer nicht wirklich verlassen konnte und somit auch nicht reisen konnte. Da waren natürlich die Enttäuschung und der Frust groß.
Nach einigen Tagen voller Antibiotika und kaum essen (laut Arzt nichts Rohes, kein Käse, keine Wurst, so wenig Fett wie möglich, keine Schokolade, etc. etc. etc.) ging es mir zum Glück deutlich besser und ich wurde von einem peruanischen Freund eingeladen, mit ihm seine Familie in Ica und Lima zu besuchen. Diese Einladung habe ich natürlich gerne angenommen und so ging es am 17. Januar im Nachtbus los von Arequipa nach Ica – die Reise beginnt! :)

Ica: Eine peruanische Familie, viele Früchte und "chorros" (Diebe)
Ica liegt ca. 11h Busfahrt nördlich von Arequipa.
Dort haben wir viel Zeit mit Familie meines Freundes verbracht. Ich wurde total herzlich aufgenommen und lecker bekocht. Seine Großeltern wohnen etwas außerhalb der Stadt. Hinter dem Haus befindet sich ein riesiger „Garten“. Dort werden die verschiedensten Dinge angebaut und später dann verkauft: Mangos, Avocados, Limonen, Trauben, Pecanas (eine Nusssorte) uvm. – es war wie im Paradies. Ich habe den ganzen Tag frische und superleckere Früchte gegessen (zum Glück durfte ich wieder Rohes essen). – Das war die schöne Seite Icas.
Die leider nicht so schöne: Ich wurde zum ersten Mal beklaut.
Wir waren in einem "colectivo" (Sammeltaxi) unterwegs und saßen zu zweit auf dem Beifahrersitz (in colectivos normal). Das Fenster war etwas mehr als halb geöffnet, der Rucksack auf dem Schoß und an einer Ampel ist es dann passiert: Plötzlich schoss eine Hand zum Fenster herein, schnappte den Rucksack und zog fest daran. Wir haben zwar beide noch versucht, den Rucksack festzuhalten, leider ohne Erfolg. Das war ein Schock! Doch wir hatten Glück im Unglück, es war „nur“ Geld und Schokolade im Rucksack. Keine Kamera, keine Kreditkarte, kein Handy – es hätte also schlimmer kommen können.
auf der Plaza de Armas in Ica

Lima – Ancon: Sonne, Strand und Meer
Nach zwei Tagen in Ica ging es mit einer Tante meines Freundes weiter nach Lima, der Hauptstadt Perus. Sie hat dort ein Haus in Ancon. Das liegt etwas außerhalb der Stadt und das Beste: Es liegt direkt am Strand! Das haben wir natürlich genutzt um uns im Meer zu erfrischen und leckeren Fisch zu essen. 
Ancon
Soweit war die Reise geplant – doch dann fing das Ganze an interessant und improvisiert zu werden. Die Tante meines Freundes musste nach Trujillo, einer Stadt weiter im Norden. Sie hat uns angeboten, uns mitzunehmen und wir beschlossen, dieses Angebot anzunehmen.
Also wurde der Koffer gepackt und los gings.

Trujillo: Kultur, Strand, Tanz
In Trujillo haben wir eine Tour gemacht. Zuerst ging es zu der „Huaca del Sol y de la Luna“ (Sonne- und Mondpyramide), einem archäologischen Komplex der zwei „Gebäude“ umfasst, die von den Moche erbaut wurden. Die Moche-Kultur entwickelte sich 1. bis 8. Jhd. an der Nordküste Perus. Man vermutet, dass die „Huaca del Sol“ eine Art politisches und die „Huaca de la Luna“ eine Art religiöses Zentrum der Moches war. Danach ging es nach Chan Chan. Dies ist die größte aus Lehm erbaute Stadt Lateinamerikas und die zweitgrößte der Welt. Sie wurde von den Chimús erbaut, einer weiteren präkolumbinischen Kultur, die ca. 1000 - 1400 den Norden Perus besiedelte. Chan Chan wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Plaza de Armas in Trujillo
Huaca del Sol (Sonnenpyramide)
In der Huaca de la Luna (Mondpyramide)
Chan Chan
 Nach so viel Kultur ging es noch nach Huanchaco an den Strand. Dort haben wir ein sehr leckeres Ceviche gegessen (roher Fisch, der in Limettensaft mariniert wird) und die Totoras (aus einer bestimmten Schilfart hergestellte Bootchen) in den Wellen betrachtet.
Strand von Huanchaco
Ich mit einer Totora
Zurück in der Stadt haben wir noch den „Concurso de la Marinera“ besucht. Die Marinera ist ein traditioneller peruanischer Tanz und in Trujillo fand ein Wettkampf dieses Tanzes statt. (Da die Reise improvisiert war, haben wir uns vorher nicht informiert. Bei unserer Ankunft haben wir uns nur gewundert, warum alle Hotels so voll sind. Bis uns irgendwann jemand erklärte, dass momentan dieser Wettkampf ist und Touristen aus ganz Peru und auch aus anderen Ländern in der Stadt sind.) In unserem Hotel war eine Gruppe untergebracht, die auch an dem Wettkampf teilnahmen. Sie haben den ganzen Tag geübt, deshalb hatte ich ständig die Melodie der Marinera im Kopf ;)
Concurso de la Marinera (Tanzwettkampf)
Da wir nur schon in Richtung Norden unterwegs waren kam uns eine Idee: Warum eigentlich nicht noch weiter? Gesagt getan – auf gings zum Busterminal und schon hatten wir Tickets nach Cajamarca gekauft.
Mit dem Bus ging es dann über Nacht also weiter nach Cajamarca.

Cajamarca: Eine wunderschöne Stadt, Regen, Käse
Als wir ankamen, sind wir erstmal erschrocken: Es war verdammt kalt! In Trujillo sind wir noch in kurzer Hose rumgelaufen und in Cajamarca haben wir als erstes unsere Jacken ausgepackt.
Gut, wir waren auch nichtmehr an der Küste, sondern in der „sierra“, dem peruanischen Hochland und dort herrscht nun eben gerade Regenzeit.
Nachdem wir alles im Hostel abgeladen haben, sind wir in die Baños del Inca (Thermalbäder) – das war richtig schön entspannend :)
Baños del Inca (Thermalbäder)
Am nächsten Tag haben wir eine Tour in das Valle de Otuzco (Otuzco-Tal) gemacht, ein sehr schönes Tal bei Cajamarca. Der erste Stopp war an einer Hängebrücke, dann ging es weiter zum Höhepunkt: Den „Ventanillas de Otuzco“. Diese archäologische Stätte sieht auf den ersten Blick aus wie Fenster in Felsen, war jedoch Grabstätte einer weiteren präkolumbinischen Kultur, der Cajamarca-Kultur.
Hängebrücke im Valle de Otuzco (Otuzco-Tal)
Ventanillas de Otuzco

Nach einem kurzen Stopp in einem Hortensiengarten ging es noch in eine Käserei. In der Region um Cajamarca werden viele Kühe gehalten und deshalb werden dort auch sehr viele Produkte aus Milch hergestellt – sehr lecker!
eine sehr schöne Kirche an der Plaza de Armas
Cajamarca von oben

Chiclayo: schöner Strand, aber die Stadt hat nichts besonderes
Danach ging es nach Chiclayo. Die Stadt selbst ist nicht wirklich schön, deshalb beschlossen wir, nach Pimentel an den Strand zu gehen. Dort haben wir also einen weiteren entspannten Strandtag verbracht :)
Pimentel
Zum Mittagessen habe ich mir einen leckeren „arroz con mariscos“ (Reis mit Meeresfrüchten) gegönnt, was sich am Abend leider als Fehler herausstellte. Mir war kotzübel und wenn ich jetzt an Meeresfrüchte denke, wird mir noch immer schlecht – das wars dann wohl mit Paella und co.

Chachapoyas: Dorfcharakter, eindrucksvoller Wasserfall
Mit immernoch grummelndem Magen gings weiter nach Chachapoyas. Diese Stadt hat noch immer einen eher dörflichen Charakter und ist sehr gemütlich.
Dort haben wir einen Ausflug zu den „Cataratas de Gocta“ (Gocta-Wasserfällen) gemacht. Das ist der drittgrößte Wasserfall der Welt! Er stürzt in zwei Etappen insgesamt 771m in die Tiefe.
Um zum Wasserfall zu gelangen, muss man von Cocachimbo (ein kleines Dorf 1,5h von Chacha entfernt) noch 2h laufen. Die Wasserfälle befinden sich schon fast in der „selva“, dem Regenwald, weshalb man den Weg (ein ständiges auf und ab) in feucht-heißem Klima zurücklegen muss. Entsprechend fertig kamen wir auch an den Wasserfällen an, aber es hat sich echt gelohnt! Der Anblick ist fantastisch!
die Cataratas de Gocta aus der Ferne
wir kamen immer näher
endlich angekommen :)
die Wege waren ziemlich matschig (man konnte sich Gummistiefel für den Weg ausleihen)

Nachdem wir den Anblick genossen und viele Fotos gemacht haben, traten wir durchnässt den Rückweg an. Wir haben uns ziemlich nahe an den Wasserfall herangewagt und wurden deshalb ziemlich nass :)

Wie sollte unsere Reise weitergehen? Wir hatten zwei Möglichkeiten:
1. Wir machen uns auf den Rückweg in Richtung Arequipa
2. Wir reisen noch weiter in den Norden
Es sind Ferien, wir haben Zeit, wir sind schon ziemlich weit im Norden – warum nicht noch weiter?
Also los!

Mancora: Mini-Ibiza, Strand, Surf, Fiesta, Krankenhaus
Von Chachapoyas ging es wieder nach Chiclayo, von dort aus weiter nach Piura und dann nach Mancora.
Mancora ist in ganz Peru bekannt, ich würde es als Mini-Ibiza beschreiben: Strand, Sonne, Party.
Nachdem wir am ersten Tag den Strand genossen haben, wollten wir am zweiten Tag surfen. Es hat dort nämlich eine Surf-Schule und gute Anfänger-Wellen. Doch für mich wurde daraus nichts, ich lag mit Bauchschmerzen am Strand. Mittags wurden die Schmerzen so heftig, dass ich ins Bett gelegen bin. Nachdem es nicht besser wurde und sich die Schmerzen nach und nach auf den linken Unterleib konzentrierten, beschlossen wir, ins Krankenhaus zu fahren. Dort wurde ich untersucht und bekam dann erstmal eine Infusion. Ich hatte mir eine Infektion eingeholt und musste Antibiotika nehmen. Aber damit gings mir zum Glück schnell wieder besser.
Damit ich mich noch einen Tag mehr erholen konnte, beschlossen wir, noch etwas weiter in den Norden zu fahren – nach Punta Sal.

Punta Sal: Relajarse, wunderschön, Entspannung pur
Punta Sal liegt eine halbe Stunde von Mancora entfernt, ist jedoch das krasse Gegenteil. Dort ist es ruhig, keine partywütigen Menschen, keine laute Musik – nur das Meeresrauschen.
Das haben wir in vollen Zügen genossen und uns entspannt.
Am nächsten Tag fühlte ich mich viel besser und so beschlossen wir, die Rückreise anzutreten (wir waren zwar nur 1,5h von der ecuadorianischen Grenze weg, aber man kann leider nicht alles haben ;) ).

am Strand von Punta Sal
Also traten wir die Rückreise an: Zuerst nach Mancora, von dort aus dann nach Lima – 19h Busfahrt.
Tat das gut in Lima die Beine mal wieder richtig zu bewegen.

Lima: Erholungspause
Um uns von dieser Fahrt zu erholen (und da alle Busse schon voll waren), blieben wir eine Nacht in Lima. Wir haben uns mit dem Bruder meines Freundes, der in Lima studiert, getroffen, waren essen und sind dann noch ins Kino.
Am nächsten Morgen ging es dann ganz früh los – weiter nach Paracas.

Paracas: Ein letztes Mal Strand, Islas Ballestes
Paracas ist eine kleine Stadt am Pazifik, die eigentlich nichts besonderes hat außer den Islas Ballestas. Um diese zu sehen haben auch wir uns dorthin begeben.
Paracas
Die Islas Balestas sind Inseln, auf denen viele Tiere leben. So kann man dort Seehunde, Pinguine, Seesterne und allerlei Vogelarten betrachten.
Das war zwar schön, aber so richtig begeistert hat es mich nicht. Da es sowieso auf dem Weg lag, bereue ich den Besuch nicht, aber einen Umweg ist es nicht wert.
Pinguine ...
... Seehunde ...
... und allerlei Vögel auf den Islas Ballestas

Ica die zweite: Sandboard und der peruanische Karneval
Von Paracas ging es noch einmal nach Ica. Die Familie meines Freundes hatte uns noch einmal eingeladen.
Einen Tag sind wir nach Huacachina, einer Oase in der Nähe von Ica. Dort haben wir auch Sandboarding gemacht.
Am Sonntag hat sich die ganze Familie im Haus der Großeltern getroffen. Da habe ich dann den peruanischen Karneval kennengelernt. Nichts mit Verkleidungen, keine Umzüge, sondern einfach nur Wasser. Ja, ihr lest richtig, „Carnaval“ ist hier eine einzige große Wasserschlacht.
Ein Teil der Frauen hat die Männer abgelenkt und der andere Teil kam mit Eimern voller Wasser. So haben sich zwei Mannschaften gebildet, „zufälligerweise“ Frauen gegen Männer und keiner war mehr sicher. Am Ende waren wir alle nass. :)

Nach 3 1/2 Wochen ging es dann wieder zurück nach Arequipa.
Ich habe die Reise sehr genossen und viele tolle Dinge gesehen.
Trotz - oder gerade wegen - Improvisation war es was ganz besonderes :)
Hier unsere Reiseroute:

von Arequipa bis Punta Sal ...
... und wieder zurück

Momentan genieße ich noch die letzte Ferienwoche, nächste Woche werden die Stundenpläne gemacht und am 4.3. geht es dann wieder los :)

Viele Grüße aus Arequipa, eure Anne

Montag, 18. Februar 2013

"Ha llovido feo, feo!" (Heftige Regenfälle in Arequipa)

Wie fühlt es sich an, wenn man die Stadt, in der man wohnt, in gutem Zustand verlässt und sie bei seiner Rückkehr halb zerstört auffindet?
Ich habe genau das erlebt und ich glaube ihr könnt euch die Antwort denken.

Ich war von Mitte Januar bis Mitte Februar auf Reisen (dazu in einem anderen Blogeintrag mehr). Am 8.2. musste ich dann via Anruf erfahren, dass es in Arequipa sehr, sehr stark geregnet hat und einiges zerstört wurde. Erst dachte ich, dass das alles ja nicht so schlimm sei, es hat halt geregnet, aber als ich dann den Fernseher einschaltete und am nächsten Tag die Bilder in der Zeitung sah, wurde mir bewusst, wie stark der Regen gewesen sein musste.

 Es hat über vier Stunden lang richtig heftig geregnet (laut Zeitungsberichten bis zu 124m³ pro SEKUNDE!), die Straßen wurden zu Flüssen, Häuser – v.a. Keller (was hier sehr selten ist, wer einen Keller hatte, hatte jedoch Pech) – sind vollgelaufen, Autos wurden weggeschwemmt oder von der Wucht der Wassermassen umgedreht, ganze Straßen sind einfach weggebrochen.
Die Feuerwehr konnte den vielen Notrufen bei weitem nicht nachkommen.

Straßen glichen Flüssen
 
Hier Kommentare von ein paar Freunden:
 
„Ich war im Bus, als es richtig heftig angefangen hat zu regnen. Da ging gar nichts mehr voran. Wir sind in drei Stunden keine 10m weit gefahren. Dann bin ich ausgestiegen und nach Hause gelaufen. Alles war chaotisch. Wäre ich nicht ausgestiegen, hätte ich vermutlich die ganze Nacht im Bus verbracht.“

„Meine Mutter hat mich von der Arbeit aus angerufen, ob ich sie mit dem Auto abholen kann. Da hat es noch nicht so heftig geregnet. Ich bin dann nach Hause gelaufen, um das Auto zu holen. Schon auf dem Heimweg richte mir das Wasser bis über die Knöchel, ich wurde total nass. Zuhause habe ich mich umgezogen und bin losgefahren. Aber schon nach fünf Minuten ging gar nichts mehr. Die Straße glich einem Fluss und vor mir hat es ein Auto einfach weggeschwemmt.“

„Den ganzen Tag war es richtig schönes Wetter.(Das ist während der Regenzeit hier in Arequipa normal. Morgens ist es schön und gegen Nachmittag oder Abend zieht es zu und beginnt zu regnen.) Ich war im Zentrum und wollte gerade nach Hause laufen, als ich bemerkte, dass es anfängt zu tropfnen. Das war um kurz vor fünf. Ich habe beschlossen, noch etwas zu warten. Aber es hörte nicht auf – im Gegenteil: Gegen halb 6 wurde der Regen auf einmal richtig stark. Jedoch wusste natürlich keiner, was für Auswirkungen er haben wird. Ich habe beschlossen, noch etwas zu warten – es wird schon wieder weniger werden oder sogar aufhören. Doch da habe ich mich getäuscht. Es wurde nicht weniger, es regnete stundenlang und richtig, richtig stark.“

 
Die Bilanz:
In der ganzen Stadt sind die Auswirkungen noch deutlich zu spüren:
Mein Nachbar ist seit Tagen damit beschäftigt, den Gehweg vor seinem Haus zu erhöhen. Er hat eine Garage im Keller und der Gehweg vor der Einfahrt war abgesenkt. So konnte das Wasser leichter eindringen und die Garage war bis knapp unter die Decke voller Wasser.
Überall liegen Sandsäcke und täglich sind Straßen wegen Aufräum- und Reparaturarbeiten gesperrt.
Fast alle Straßen sind beschädigt. In manchen ist der Asphalt nur teilweise weggebrochen, sodass man sie zwar befahren kann, es aber viele Schlaglöcher hat. Das ist sehr gefährlich und führt teilweise sogar zu Unfällen.
In anderen Straßen ist der ganze Asphalt weg, sodass die Straße einer ungeteerten Schotterpiste gleicht, aber auch diese Straßen sind befahrbar.
Nun zum schlimmsten Fall: Manche Straßen sind einfach weggebrochen. So z.B. die Avenida Venezuela, keine 5 Gehminuten von meinem Haus entfernt. 500m dieser Straße sind zerstört, die Reparaturarbeiten werden ca. 90 Mio. Soles (ca. 30 Mio. Euro) kosten. Wenn man die Luftaufnahmen betrachtet, sieht es aus, als wäre die Stadt in zwei Teile geteilt. So titelte eine Zeitung auch: „Ciudad blanca partida en dos“ (Die weiße Stadt [Arequipa] ist in zwei Teile geteilt).
 
"ciudad blanca partida en dos" - Arequipa in zwei Teile geteilt
die Avenida Venezuela ganz in der Nähe meines Hauses
durch wegbrechende Straßen sind Autos abgestürzt
 
Der Schaden beläuft sich Schätzungen zufolge insgesamt auf über 150 Mio. Soles (50 Mio. Euro). Davon abgesehen gibt es immense immaterielle Schäden: Es gibt 6 Tote. Wenn Wasser in die Häuser eingedrungen ist, hat es dort einiges zerstört und außerdem sind ganze Häuser unbewohnbar, da sie vom Wasser unterspült wurden und deshalb fast schweben. Auch deswegen ist die Angst vor einem Erdbeben oder einem „temblor“ (schwaches Erdbeben) gerade sehr hoch.

Bei mir zuhause ist zum Glück nichts passiert. In mein Zimmer ist gar kein Wasser eingedrungen, in die anderen Zimmer und die Wohnung meiner Gastfamilie nur sehr wenig.

Hoffentlich war das der stärkste Regen dieser Regenzeit. Momentan sieht es wettertechnisch ganz gut aus. Es hat seit mehreren Tagen nichtmehr geregnet, sodass die Aufräumarbeiten vorangehen.

Hier zwei youtube-Videos, die zeigen, wie es am Tag danach in Arequipa aussah (ich hoffe, GEMA macht mit):


(Das Kleingedruckte: Da ich selbst nicht in Arequipa war, habe ich für euch Bilder im Internet gesucht. Hier die Quellen, damit auch alles mit rechten Dingen zugeht – für mehr Bilder einfach „lluvias Arequipa 2013“ in google suchen)