Mit dem
Schulanfang wird es hier nämlich nicht so streng genommen. Am ersten Schultag
waren nur etwas mehr als die Hälfte aller Schüler in La Mansión. Außerdem
wusste man noch nicht genau, wie hoch die gesamte Schülerzahl denn genau sein
wird, da die Eltern ihre Kinder erst nach und nach einschreiben.
La Mansión?
– Ja , ihr habt richtig gelesen. Ich werde weiterhin an der Schule in La
Mansión unterrichten. Aber von vorne.
Montag,
4.3.2013, 6 Uhr: Mein Wecker klingelt. Waaaas?! Schon aufstehen?! Ja, denn es
ist Schulanfang.
Nach dem
ersten Schock hat mich dann doch die Vorfreude aus den Federn getrieben.
Wie ich euch
berichtet habe, habe ich im November und Dezember probeweise in La Mansión an
der Schule Englisch unterrichtet und da meine Erfahrung dort großteils positiv
war, werde ich dieses Jahr schwerpunktmäßig in La Mansión unterrichten.
Vielleicht
erinnert ihr euch auch, dass ich nicht von allen Lehrern mit offenen Armen
empfangen wurde. Da es in der Vergangenheit einen Konflikt zwischen dem Projekt
und dem ehemaligen Rektor der Schule gab und dieser einige Informationen falsch
weitergeleitet hat. Deshalb waren einige Lehrer misstrauisch.
Das war auch
der Grund, weshalb ich am Montag mit leichtem Bauchgrummeln aus dem Haus ging –
ja, ich war nervös. Ich möchte dieses Jahr alle Klassen im Fach Englisch
unterrichten und dazu brauchte ich die Erlaubnis der Lehrer.
Mission Impossible? – Nothing is
impossible!
Und tadadadaaaaa:
Ich darf alle Klassen unterrichten und die Lehrerinnen des Inicial
(Kindergarten, in Peru ist der Kindergarten in drei Klassen aufgeteilt: Kinder
mit 3, 4 und 5 Jahren. Und sie werden schon etwas unterrichtet) haben mich
gefragt, ob ich nicht auch noch ihre Kids unterrichten könnte.
Super, ich
mache mir Sorgen, ob mich die Lehrer unterrichten lassen und muss dann
letztendlich auswählen, wen ich unterrichte.
Ich habe
mich so entschieden: Klasse 4-6 jeweils 90min pro Woche, Klasse 1-3 und den
Inicial für die 5-jährigen jeweils 45min pro Woche. Den Inicial für die 4- und
3-jährigen werde ich nicht unterrichten.
Ich bin in
Zukunft also drei Tage pro Woche in La Mansión an der Schule (Mo – Mi). Nach
der Schule gehe ich direkt mit den Kindern in den Comedor und werde auch wieder
Mittagsbetreuung anbieten.
Donnerstags
wird mein einziger Tag an der Schule Villa Independiente sein. Ich werde die
erste und zweite Klasse, sowie auch den Inicial (wegen der geringen Schülerzahl
gibt es in Villa Independiente nur einen Inicial) unterrichten und wieder
Schwimmunterricht geben.
Freitags bin
ich dann wie gewohnt nur im Comedor.
Soviel zu
meinem Stundenplan, jetzt zum Schulanfang in Peru.
Man könnte
es eigentlich mehr als Schulanfangs-Woche bezeichnen. Denn es dauert wohl etwa
eine Woche, bis alle zur Schule kommen.
Deshalb kann
in der ersten Woche auch noch keiner genau sagen, wie viele Schüler in jeder
Klasse sein werden.
Doch an was
liegt das? Zum einen muss man in Peru die Kinder jedes Jahr aufs Neue
einschreiben – und jedes Jahr kostet das. Manchen fehlt dazu eventuell das
Geld. Außerdem herrscht hier allgemein die Meinung, dass man in der ersten
Schulwoche sowieso nichts arbeitet. Deshalb schicken die Eltern ihre Kinder
erst nach und nach zur Schule.
Und siehe
da, nach einer Woche waren dann doch tatsächlich fast alle Schüler da.
Neuerungen
2013: Wir putzen Zähne :)
Wir fangen
jetzt mit den Schülern an der Schule Villa Independiente an Zähne zu putzen.
Die Kids
dort bekommen ein Schulfrühstück und danach wird ab jetzt geschrubbt :)
Dank
Zahnbürsten und Zahnpasta, die am Robert-Bosch-Gymnasium in Langenau
(Partnerschule von Villa Independiente) gesammelt wurden und von Laras und
meinen Eltern nach Peru transportiert wurden (inklusive Bescheinigung, dass das
eine Spende sei und kein Zahnbürstenschmuggel), können wir das Projekt endlich
beginnen.
Danke an
alle, die Zahnbürsten oder Zahnpasta gespendet haben!!!!
Ich halte
euch auf dem Laufenden ;)
Un abrazo desde Arequipa (eine
Umarmung aus Arequipa),
eure Anne
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